Es war ein ruhiger Nachmittag. Hannah hatte neue
Kreiden bekommen und malte gerade an einem schönen Bild. Es sollte eine
Blumenwiese werden.
Neben ihr schliefen die Zwillinge Julius und Benedikt. Auf einmal hörte Hannah
aufgeregtes Gegacker. Wo kam das nur her? Aus der Küche! Hannah lief in die
Küche und sah auf dem Fensterbrett ein Huhn sitzen.
Das Fenster war offen! Hannah staunte. Wie hatte es das Huhn nur geschafft da hinauf zu flattern?! Und was hatte das Huhn im Schnabel? Ein hübsches Armband! Ob es
das zu Hannah bringen wollte? Hannah musste lachen, aber zugleich hatte sie ein
wenig Angst, das Gegacker könnte Benedikt und Julius aufwecken. Mama hatte
gesagt Hannah solle ganz leise sein und auch nicht nach ihr rufen, denn die
Zwillinge hatten heute Vormittag viel geweint.
"Ksch, ksch machte Hannah
und wedelte mit den Händen. Die Henne machte einen Hüpfer zurück auf den
Fensterrahmen und ließ das Armband los. Da wurde Hannah noch mutiger und
scheuchte die Henne auf das äußere Fensterbrett. Vorsichtig bewegte sie den
Fensterflügel um das Fenster zu schließen, aber so konnte das Huhn abstürzen
und sich vielleicht verletzen! Doch diese Sorge war unbegründet, denn mit einem
kühnen Hopser flatterte das Huhn nach unten.
Hannah nahm einen Stuhl und stieg
darauf um besser sehen zu können, da sah sie, dass vor dem Fenster eine
Trittleiter stand, die wohl jemand dort vergessen hatte. Über diese war das
neugierige Huhn heraufgekommen.
Erleichtert schloss Hannah das Fenster und lief
wieder zu ihren Brüdern, die beide zufrieden weitergeschlafen hatten. Als die
Mutter hereinkam freute sie sich sehr über die schlafenden Zwillinge, über
Hannahs schönes Bild und darüber, wie toll Hannah die Situation gemeistert
hatte.
Hannah zeigte ihr das Armband und da lächelte Mama: Das ist bestimmt ein
Glücksarmband für meine tüchtige, große Tochter!
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